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1. Bauanleitung für ein Holzterrarium

Ein Holzterrarium hat viele Vorteile. Es ist günstig und Lampen lassen sich leicht am Holz befestigen. Außerdem bietet es eine sehr gute Isolation. So spart man Energie und die Temperaturen im Terrarium bleiben auch relativ konstant. Es eignet sich allerdings nur als trockenes Wüsten- oder Steppenterrarium, da Holz natürlich nicht so widerstandsfähig ist wie Glas.
Allerdings kann man durch eine Versiegelung mit Epoxidharz eine gewisse Feuchteresistenz erreichen. Es bietet sich an, zumindest die Bodenwanne zu versiegeln, damit angefeuchtetes Substrat keinen Schaden anrichten kann.

Hier findet ihr meine Anleitung zum Bau eines Holzterrariums aus OSB-Platten (Stärke 18 Millimeter)
in der Größe 120 cm x 60 cm x 60 cm (LxBxH), so wie ich es auch zuhause stehen habe.

Optimal wäre es, wenn zum Arbeiten eine Werkbank oder zwei Holzböcke zur Verfügung stehen. Auch eine zweite Person ist bei manchen Arbeitsschritten sehr hilfreich. Ansonsten braucht ihr noch folgendes:


 

2. Werkzeug:

Akkuschrauber
Passender Bit
3er Holzbohrer
Senkkopf-Schrauben 4x35 oder 4x402
Schraubzwingen
Silikonspritze
Lineal
Bleistift
Pinsel
Plastiktüte


3. Material:

Epoxid-Harz (falls gewünscht, siehe Punkt 1. und 6.)
Holzleim
Aquariensilikon (transparent und NICHT pilzhemmend)


4. Zuschnitte:

Bodenbrett: 120 cm x 60 cm
Rückwand: 116,4 cm x 58,2 cm
Zwei Seitenwände: je 60 cm x 58,2 cm
Frontblende (unterhalb des Lüftungsgitters): 116,4 cm x 15 cm
Frontblende (oberhalb des Lüftungsgitters): 116,4 cm x 4 cm
Drei Stützen: je 4 cm x 4 cm
Deckelbrett (hinter dem Lüftungsgitter): 116,4 cm x 10 cm
Deckelbrett (vor dem Lüftungsgitter): 116,4 cm x 39,2 cm
Zwei Lüftungsauflagen: je 5 cm x 9 cm
Zwei Lüftungsgitter an der Frontseite: je 53,1 cm x 5,0 cm
Lüftungsgitter im Deckel: 107,4 cm x 10 cm
Kunststoff-E-Profil mit langem Schenkel (für 4 mm Glasstärke): 116,4 cm
Kunststoff-E-Profil mit kurzen Schenkel (für 4 mm Glasstärke): 116,4 cm
Eventuell noch E-Profile für die Seiten (je nach Wunsch, siehe Nr.5, Punkt 11)
Zwei Glasscheiben (4 mm Glasstärke, an den Rändern stumpf geschliffen): je ca. 62 cm x 32,8 cm (muß nachdem das Terrarium fertiggebaut ist, noch mal genau nachgemessen werden. Erst dann die Scheiben anfertigen lassen, denn da geht’s wirklich um Millimeter...)


5. Bauplan:

1.  Als erstes nehmen wir uns die Bodenplatte vor. Mit einem Bleistift zeichnen wir auf der Unterseite in einem Abstand von 9-10 mm vom Rand aus einen Strich rundherum auf die Bodenplatte. Darauf markieren wir dann alle 5 bis 10 cm ein Kreuz. Auf den Kreuzmarkierungen bohren wir dann senkrecht mit einem 3er Bohrer die Löcher für die Schrauben vor.  
2.  Nun stellen wir die Bodenplatte senkrecht auf, um die linke Seitenwand anzubringen. Diese bekommt zuerst auch Markierungen für die Bohrung (auf der Seite, die später auf die Rückwand trifft, siehe Nr.3.). Nachdem die Löcher auf der Seitenwand gebohrt sind, kommt noch etwas Holzleim auf die Unterseite und wir schrauben die Bodenplatte fest. 
3.  Mit der Rückwand verfahren wir ähnlich.. Erst Leim auftragen und dann die Rückwand mit der Seiten und Bodenplatte verschrauben. 
4.  Um die Frontblende anzubringen, bohren wir noch an der linken Seitenwand zwei Löcher (wieder 9-10mm vom Rand aus). Dann Leim auftragen und Frontblende an Seitenwand und Bodenplatte anschrauben. Jetzt drehen wir das Terrarium und stellen es auf die Bodenplatte.  
5.  Jetzt sind die drei Stützen dran. Die eine können wir an der Seitenwand bereits mit Leim und einer Schraube befestigen. Die mittlere und äußere Stütze wird vorerst nur geleimt und mit Schraubzwingen festgehalten. 
6.  Wenn der Leim trocken ist (meist dauert es einen Tag) können wir die obere schmale Frontblende anbringen. Diese kann wieder auf der einen Seitenwand mit einer Schraube befestigt und auf die Stützen geleimt werden. Wieder Schraubzwingen anbringen und Leim einen Tag trocknen lassen. 
7.  Jetzt bringen wir die andere Seitenwand an, indem wir die gleichen Bohrungen vornehmen, wie zuvor bei der anderen Wand (natürlich spiegelverkehrt). Leim auftragen und alles festschrauben. Sieht doch schon nach was aus... 
8.  Jetzt bekommt der Pott `nen Deckel. Wir nehmen das hintere Teil des Deckels und leimen bzw. schrauben es innen an der Rückwand und innen an den Seitenteilen fest. Das Vorbohren der Löcher nicht vergessen...ihr wisst ja jetzt, was gemeint ist... Wenn die Teile exakt gesägt worden sind und ihr auch ordentlich gearbeitet habt, müsste alles haargenau reinpassen. 
9.  Der nächste Schritt wäre das Anbringen der Lüftungsauflagen. Da verfahren wir genauso wie bei den kleinen Stützen. Erst Löcher vorbohren, Leim aufbringen, anschrauben und dann mit den Schraubzwingen trocknen lassen. 
10.  Als Letztes wird nun der vordere Deckel eingesetzt. Dazu wieder Löcher vorbohren, einleimen und festschrauben. Das Grundgerüst ist nun fertig und sieht doch schon spektakulär gut aus. 
11.  Nun können die E-profile für die Scheiben eingeklebt werden, dazu schneiden wir sie auf das richtige Maß zu und reinigen die Klebestellen (Holz abstauben, Profil abwischen). Zuerst kleben wir die etwas höhere Leiste (die, mit den langen „Schenkeln“) an die obere Seite der Terrarienöffnung. Dazu geben wir auf die Rückseite des Profils eine dünne Linie Aquariensilikon, drücken die Leiste ans Holz und richten sie gleichmäßig und gerade aus (damit die Scheiben auch sauber laufen).  
  (Falls etwas Silikon an den Seiten herausquellen sollte, kann man es mit etwas Spülmittel und Wasser entfernen. Einfach etwas auf den Finger geben und vorsichtig darüber wischen.) Dann das untere Profil genauso einkleben.
Tipp: Wer Lust hat, kann auch an die Seiten des Terrariums E-Profile ankleben. Das sieht besser aus und verhindert das Ausbrechen von Futtertieren.  
12.  Um die Öffnungen für die Lüftungsgitter machen wir eine dünne Silikonnaht und drücken dann mit einer umgedrehten Plastiktüte die Bleche an. 
13.  Jetzt noch gut trocknen lassen, Scheiben einsetzen und fertig ist das schöne, selbstgebaute Holzterrarium!!! Meine Leopardgeckos fühlen sich dort jedenfalls sehr wohl :-)  


6. Tipps

Auf jeden Fall empfehle ich, auch in die Seiten der Front E-Profile zu kleben, damit Futtertiere noch weniger Fluchtmöglichkeiten haben und - Achtung! - auf jeden Fall noch mal genau nachmessen, bevor die Glasscheiben in Auftrag gegeben werden... da geht’s um Millimeter! Schön auch, wenn man noch ein paar helfende Hände zur Verfügung hat, denn die Holzplatten sind ganz schön schwer, wenn man sie mit einer Hand festhalten soll, weil man die Zweite zum Schrauben braucht.
(Jaja, die Männer können das natürlich auch ganz alleine...;-)
Es macht Sinn, zumindest den Boden und ca. 15 Zentimeter der Seiten innen mit Epoxidharz zu streichen. Das macht das Holz widerstandsfähiger gegen Nässe. Es gibt extra für den Terrarienbau entwickelte, für die Tiere unschädliche Produkte. Hier könnt ihr sie z.B. bekommen.

Für abweichende Maße stelle ich gerne meinen
terrariumrechner.xls [83 KB]
zur Verfügung. Damit könnt ihr ganz einfach Euer Wunschterrarium planen und spart Euch die Rechnerei...;-)

Falls Euch meine Anleitung weitergeholfen hat, würde ich mich riesig über einen Eintrag in mein Gästebuch freuen.
Auch Fragen, Anregungen und Kritik sind immer willkommen! Schickt mir Bilder eures Terrariums und zeigt mir, wer es bewohnt :-)

Und nun wünsche ich viel Spaß beim Bauen!