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Ernährung

Leopardgeckos sind grundsätzlich immer hungrig und jagen fast alles, was sich bewegt und herunterschlucken läßt...
Als Faustregel gilt, das Futtertier soll nur so lang sein, wie der Kopf des Leopardgeckos breit ist. Jungtiere werden täglich mit entsprechend großen Futtertieren gefüttert, adulte Tiere sollten in der Regel nur zwei bis dreimal in der Woche etwas zu Fressen bekommen. Eine Ausnahme bilden allerdings die trächtigen Weibchen, die einen höheren Nährstoffbedarf haben. Ein guter Anhaltspunkt für den Ernährungszustand ist der als Fettspeicher genutzte Schwanz. Wenn der eine dicke rübenartige Form angenommen hat, kann man mit dem Futter etwas zurückhaltender sein, denn fettleibige Geckos werden faul und auch krank. Falls ein Tier seinen Schwanz verloren hat, muß man natürlich dafür sorgen, daß es auch seine damit verlorenen Reserven wieder auffüllen kann und es öfter füttern. Ein solches Tier darf auch aus diesem Grunde keine Winterruhe machen.
Erläuterungen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel bzw. Vitaminzusätze findet ihr HIER (KLICK!).

Hier ein Beispiel von einem gut genährten Leopardgecko, der nur zweimal in der Woche Futter bekommen sollte (im Hintergrund seht ihr übrigens ein Schälchen mit geriebener Sepiaschale, die für die Calciumversorgung des Geckos sehr wichtig ist):



Futtertiere

Ein gutes Hauptfutter sind sämtliche Grillenarten, die im Handel zu bekommen sind, z.B. Mittelmeer- und Steppengrillen und vor allem die Heimchen. Sie sind günstig, einfach zu halten und lassen sich gut verfüttern. Ein bisschen aufpassen muß man allerdings, daß keine Grillen aus dem Behälter oder dem Terrarium entwischen, denn sie können einen mit ihrem Gezirpe echt zum Wahnsinn treiben. Wenn sie sich irgendwo in einem Hohlraum (z.B. Türrahmen) versteckt haben, hat man keine Chance....
Es werden auch oft verschiedene Heuschreckenarten angeboten, z.B. die Afrikanische Wanderheuschrecke, die für Lärmempfindliche eine gute Alternative darstellt. Allerdings sollte man schon auf Abwechslung achten und nicht nur Heuschrecken füttern. Sie sind sehr proteinreich und zuviel davon macht die Leopardgeckos fett. Auch Schaben werden von Leopardgeckos gerne gefressen, z.B. die bei meinen Leos beliebte „Schoko-Schabe“ (Shelfordella tartara).

Es gibt nichts Schöneres für meine vier Fressmaschinen, als „Schabenjagen!
Dieses Vergnügen gönne ich ihnen allerdings meistens nur, wenn sie vorübergehend im Quarantäneterrarium einquartiert sind (z.B. bei einer Wurmkur), denn dort können sich die Schaben nicht besonders gut verstecken. Ansonsten biete ich die Schaben in einem tiefen Futternapf an, der innen glatt ist, damit sie nicht herauskrabbeln können.

Auch Mehlkäferlarven (Mehlwürmer) und die größeren Zophobas werden gerne gefressen, wobei man diese beiden Futtertierarten wirklich nur sehr selten als „Snack“ anbieten sollte, da sie sehr protein- und fettreich sind. Auch wenn viele Halter sie aus praktischen Gründen verfüttern, stehen diese Larven bei meinen Geckos nicht auf dem Speiseplan.

Meine Tiere bekommen hauptsächlich mittelgroße Mittelmeergrillen, mittelgroße Wanderheuschrecken und mittelgroße Schokoschaben (und manchmal auch andere Insekten und Spinnen, die sich in selbstmörderischer Absicht freiwillig ins Terrarium begeben ;-)






Kleiner Tipp:
Flip & Co. lassen sich gut in der Badewanne in andere Behältnisse umfüllen. Wenn da mal was heraushüpft, fängt man es leicht wieder ein ;-)

Futtertiere im Vergleich:
Achtung! Das ist nur meine persönliche Einschätzung der Vor- und Nachteile und natürlich nicht das Maß der Dinge. Am besten man probiert es selber aus und macht seine eigenen Erfahrungen ;-)

Futtertiere im Vergleich

Art   Vorteil   Nachteil  
Steppengrillen
(Gryllus assimilis)
 
   
  Günstig  Adulte Tiere zirpen 
  Leicht zu halten    
  Unkomplizierte Bestäubung mit Vitamin-Mineral-Pulver    
Heimchen
(Acheta domesticus)
 
   
  Günstig  Adulte Tiere zirpen laut 
  Leicht zu halten  Entwischen leicht 
  Leicht verdaulich   
  Unkomplizierte Bestäubung mit Vitamin-Mineral-Pulver   
Mittelmeergrillen bzw.
Zweifleckgrillen
(Gryllus bimaculatus)
 
 
  Günstig

 
Adulte Tiere zirpen sehr laut 
  Leicht zu halten  Unangenehmer Geruch 
  Gut händelbar   
  Unkomplizierte Bestäubung mit Vitamin-Mineral-Pulver   
Wanderheuschrecken
(Locusta migratoria)
 
 
  Hoher Proteingehalt  Teuer  
  Keine Geräusche  Brauchen viel Futter 
  Gut händelbar   
  Werden gerne gejagt   
Schaben    
  Günstig  Von Pinzette oder aus tiefem, innen glatten Napf füttern (da entwischte Tiere sich sofort im Terrarium verstecken) 
  Keine Geräusche  Nur im Quarantänebecken (Glasbehälter ohne Versteck-möglichkeiten) zum Jagen anbieten 
  Leicht zu halten   
  Keine Geruchsentwicklung   
  Werden gerne gejagt   
Mehlkäferlarven      
  Günstig  Sehr fetthaltig 
  Leicht zu halten  Schwerer verdaulich (für Jungtiere kommen nur die frisch gehäuteten Larven in Frage) 
  Keine Geräusche  Nur von Pinzette füttern 
  Gut händelbar  Unangenehmer Geruch 
  Unkomplizierte Bestäubung mit Vitamin-Mineral-Pulver    


Nahrungsergänzungsmittel

Je besser die Futtertiere ernährt werden, umso mehr profitiert der Gecko davon. Ausgetrocknete, halbverhungerte Insekten, die schon lange in den Läden lagern oder tagelang mit der Post unterwegs waren, haben praktisch keinen Nährwert mehr und müssen vor dem Verfüttern erst ein bis zwei Tage aufgepäppelt werden.

Trotzdem kann man den Echsen natürlich nicht die gleiche Nahrungsvielfalt bieten, die sie in freier Natur zur Verfügung hätten. Dort gibt es eine viel größere Auswahl an Futtertieren, die wiederum eine größere Vielfalt an Futterpflanzen finden und somit auch eine bessere Versorgung mit verschiedenen Nährstoffen haben. Man sollte dennoch versuchen, möglichst viele verschiedene und abwechslungsreich angefütterte Futtertiere anzubieten. Um einer Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralien entgegenzuwirken, gibt es für Reptilien diverse Nahrungsergänzungsmittel. Gerade nachtaktive Leopardgeckos sind auf eine ausreichende Versorgung mit dem Vitamin D3 über das Futter angewiesen. Ich bestäube bei jeder zweiten Fütterung die Futtertiere mit Korvimin ZV Reptil und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Dieses Präparat kann man über den Tierarzt beziehen (bitte immer auf das Verfalldatum achten, denn man kommt lange damit hin und man muß es kühl lagern, denn die Vitamine sind wärmeempfindlich!). Auch die Versorgung mit Calcium ist für die Tiere sehr wichtig. Daher sollte man immer ein Schälchen mit geriebener Sepiaschale im Terrarium anbieten und trotzdem auch in regelmäßigen Abständen zusätzlich auch die Futtertiere mit Calcium bestäuben, denn nicht immer gehen die Leopardgeckos selber an das bereitgestellte Sepia-Pulver heran.

Wenn die Geckos plötzlich vermehrt Sand fressen, dann kann das ein Alarmzeichen sein. Eventuell besteht eine Unterversorgung mit Mineralien, oder es könnte ein Befall mit Parasiten vorliegen. Falls der Kot sehr sandig ist, sollte man den Gecko daher direkt separieren und auf Zewatuch setzen, um zu vermeiden, daß er noch mehr Sand aufnimmt. Dann geriebene Sepiaschale anbieten und auch sofort eine Kotprobe zut Tierarzt bringen oder in ein Labor schicken z.B. hier. So wird verhindert, daß der Leopardgecko noch mehr Sand frisst und es möglicherweise zu einer Verstopfung kommt.

Wichtig:
Hat das Tier bereits einen großflächig bläulich harten Bauch oder versucht sogar vergeblich Kot abzusetzen, besteht der Verdacht auf eine Verstopfung! Dann SOFORT mit dem Leopardgecko zum Tierarzt und nicht Zeit verschwenden, indem man selber herumdoktert!